Gesundheitszeugnis für Gastronomie Jobs

Du willst einen Job in der Gastronomie antreten und hast gehört, dass Du ein Gesundheitszeugnis brauchst? Jetzt fragst Du Dich: Was muss ich machen, um ein Gesundheitszeugnis zu bekommen? Dann bist Du hier genau richtig.

 

First of all: Keine Panik vor dem Gesundheitszeugnis!

In vier einfachen Schritten zum Gesundheitszeugnis für die Gastronomie:

• Termin vereinbaren
• Ausweisen
• Film schauen
• Unterschreiben

Ein Gesundheitszeugnis beantragen, ist heute denkbar einfach.

 

Was ist ein Gesundheitszeugnis für die Gastronomie?

Das Gesundheitszeugnis für die Gastronomie ist ein Nachweis über die Erstbelehrung durch das Gesundheitsamt.

Wahrscheinlich hast Du auch schon die Gerüchte rund um die körperliche Untersuchung gehört. Davor musst Du aber keine Angst haben, denn die körperliche Untersuchung ist nicht mehr Teil des Gesundheitszeugnisses. Das war zwar bis 2001 wirklich so, ist aber heute nicht mehr der Fall.

Was heute umgangssprachlich weiterhin als Gesundheitszeugnis oder auch Gesundheitspass bzw. Gesundheitsausweis betitelt wird, heißt offiziell „Infektionsschutz – Erstbelehrung gemäß §43 Infektionsschutzgesetz“. Im Prinzip dient diese Belehrung als Nachweis dafür, dass man über die Voraussetzungen und Verpflichtungen beim professionellen Umgang mit Lebensmitteln informiert wurde.

Heutzutage geht es also um die Belehrung zu den Infektionsschutzbestimmungen des Gesundheitsamtes. Die Bestätigung dafür ist das umgangssprachliche Gesundheitszeugnis.

Die gesetzlichen Grundlagen zum Gesundheitszeugnis findest Du im Infektionsschutzgesetz unter § 42 und § 43.

 

Warum brauche ich ein Gesundheitszeugnis?

Ganz einfach: Durch den Kontakt mit Lebensmitteln können ansteckende Krankheiten übertragen werden und durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel können Krankheiten entstehen.

Gesellschaftlich möchte man das Risiko von Infektionen und Epidemien möglichst vermeiden. Um das zu erreichen, schult man Menschen, die beruflich mit Lebensmitteln hantieren, damit sie sich in einem verantwortungsvollen Umgang mit diesen üben.

 

Wann brauche ich ein Gesundheitszeugnis?

Ein Gesundheitszeugnis für die Gastronomie brauchst Du, wenn Du unverpackte Lebensmittel herstellst und behandelst oder Speisen bzw. Getränke transportierst. Sprich für alle Tätigkeiten im Bereich der Lebensmittelzubereitung, des Lebensmittelverkaufs oder in der Gastronomie. Darunter fallen unter anderem Berufe wie Kellnern, Hostessen, Promoter und Vertriebler, die Kostproben an einem Stand verteilen usw.

Vor der Aufnahme eines Berufes im Lebensmittelbereich brauchst Du meist den Nachweis über die sogenannte Erstbelehrung. Sie darf beim Tätigkeitsantritt nicht älter als drei Monate sein, sonst ist sie ungültig.

 

Wo bekomme ich ein Gesundheitszeugnis?

Normalerweise findet die Erstbelehrung gemäß §43 Infektionsschutzgesetz im zuständigen Gesundheitsamt statt. Dort wird anschließend auch der Nachweis ausgestellt.

Bedenke: Willst Du ein Gesundheitszeugnis beantragen, musst Du Dich ausweisen (Personalausweis oder Reisepass) und bei Minderjährigkeit eine unterschriebene Einverständniserklärung der Eltern vorzeigen.

 

Welcher Arzt darf das Gesundheitszeugnis ausstellen?

Manchmal besteht die Möglichkeit, die Belehrung bei einem durch das Gesundheitsamt beauftragten Arzt durchzuführen. Vielleicht hast Du Glück und bekommst das Gesundheitszeugnis bei Deinem Hausarzt.

Ob das möglich ist und welcher Arzt das darf, kannst Du beim zuständigen Gesundheitsamt erfragen. Vielleicht hilft auch schon ein Anruf bei Deinem Hausarzt weiter, um in Erfahrung zu bringen, ob er oder sie das darf.

 

Gesundheitszeugnis: Was wird gemacht?

Der Zweck der Erstbelehrung ist, dass Menschen, die mit Lebensmitteln arbeiten, sowohl mündlich als auch schriftlich über die gesetzlichen Pflichten zur Lebensmittelpersonalhygiene informiert werden. Der vom Gesundheitsamt ausgestellte Nachweis darüber muss dem Arbeitgeber vorgelegt werden. Sonst darf er Dich nicht einstellen.

Neben der Belehrung musst Du eine Erklärung unterschreiben, in der Du bestätigst, dass Du an keiner Krankheit leidest, die ein Tätigkeitsverbot nach sich ziehen würde. Welche Krankheiten das sind, erfährst Du in der Belehrung.

 

Welche Fragen werden bei einem Gesundheitszeugnis gefragt?

Die Belehrung ist keine Prüfung, sondern wie der Name schon sagt, eine Belehrung. Man wird also informiert. Meist wird ein Film über Hygienestandards und Infektionskrankheiten abgespielt.

Es geht darum, mit der Belehrung Infektionsschutzmaßnahmen in den Köpfen der Praktizierenden zu verankern und ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Befolgung der Maßnahmen rund um die Hygienebelehrung zu schaffen.

 

Was ist der Unterschied zwischen Gesundheitspass und Gesundheitszeugnis?

Die Begriffe Gesundheitspass und Gesundheitszeugnis werden äquivalent für die Erstbelehrung gemäß §43 Infektionsschutzgesetz verwendet. Ob nun vom Gesundheitszeugnis, dem Gesundheitspass oder der Gesundheitsbelehrung die Rede ist, umgangssprachlich ist damit immer die Erstbelehrung gemäß §43 Infektionsschutzgesetz gemeint.

 

Was ist ein Nachweisheft?

Die gute Nachricht ist, die Erstbelehrung ist unbefristet gültig. Du musst also nicht jedes Mal aufs Neue ein Gesundheitszeugnis beantragen.

Allerdings sind Arbeitgeber alle zwei Jahre zu Folgebelehrungen verpflichtet. Um nachweisen zu können, dass man diese regelmäßigen Folgebelehrungen absolviert hat, bietet es sich an, ein persönliches Nachweisheft zu führen.

Das Nachweisheft ist gesetzlich nicht vorgeschrieben und wird lediglich auf freiwilliger Basis geführt. Zur eigenen Übersicht ist es allerdings sehr sinnvoll. So behält man immer den Überblick, wann die nächste Folgebelehrung notwendig ist.

Die Folgebelehrung kann online oder vor Ort von einem dazu befähigten Sachkundigen durchgeführt werden. Halte hierfür am besten mit deinem Arbeitgeber Rücksprache.

 

Kann der Arbeitgeber ein Gesundheitszeugnis verlangen?

Ja, wenn das Gesetz vorsieht, dass die Tätigkeit nur unter Bedingung eines gültigen Gesundheitszeugnisses ausgeführt werden darf. In diesem Fall ist der Arbeitgeber vor Einstellung sogar verpflichtet, den Nachweis über die Erstbelehrung bzw. das Gesundheitszeugnis zu verlangen.

 

Wo kann ich ein Gesundheitszeugnis beantragen?

Beim zuständigen Gesundheitsamt kannst Du Dich für einen Termin zur Erstbelehrung (oft auch Infektionsschutzbelehrung genannt) anmelden. Meist kannst Du den Termin für den Gesundheitspass online beantragen und musst nicht mal mehr den Hörer in die Hand nehmen und telefonisch ein Gesundheitszeugnis beantragen.

Kümmere Dich frühzeitig um einen Termin, da Du nie weißt, wie groß der Andrang für die Termine ist. Beachte aber auch, dass der Nachweis bei Tätigkeitsantritt nicht älter als drei Monate sein darf.

Die Erstbelehrung findet vor Ort beim Gesundheitsamt statt. Vereinzelt besteht auch die Möglichkeit, den Gesundheitsausweis online zu erlangen.

Die meisten würden gerne ein Gesundheitszeugnis beantragen, in der Nähe ihres Wohnorts. Liegt der Arbeitsort allerdings weiter weg, ist die Online-Erstbelehrung die bequemste Option. Mithilfe des Videoidentifikationsverfahrens kannst Du manchmal an einer Online-Belehrung teilnehmen und somit das Gesundheitszeugnis online machen.

Ob das eine Möglichkeit ist, erfährst Du entweder auf der Website des zuständigen Gesundheitsamts oder per Nachfrage.

 

Welches Gesundheitsamt ist für mich zuständig? Wohnort oder Arbeitsort?

Bei der Wahl des zuständigen Gesundheitsamtes ist der Arbeitsort entscheidend. Wenn der Arbeitsort noch nicht feststeht, ist das für Deinen Wohnort zuständige Gesundheitsamt die richtige Anlaufstelle.

Das zuständige Gesundheitsamt kannst Du übrigens mithilfe der jeweiligen Postleitzahl im Tool des Robert Koch-Institut (RKI) ermitteln.

Auf der Website des zuständigen Gesundheitsamtes kannst Du in der Regel auch einen Gesundheitszeugnis Online Termin vereinbaren.

 

Wer zahlt das Gesundheitszeugnis?

Im Bürgerlichen Gesetzbuch ist geregelt, dass Aufwendungen, die zur selbstverständlichen Arbeitspflicht des Arbeitnehmers gehören, vom Arbeitnehmer selbst getragen werden. Das ist dann der Fall, wenn der Arbeitnehmer ohne die Zeugnisse seine Tätigkeit nicht ausüben darf.

Um in der Gastronomie tätig zu sein, musst Du ein Gesundheitszeugnis beantragen und trägst die Kosten dafür deshalb selbst.

 

Wie lange ist das Gesundheitszeugnis gültig?

Das Gesundheitszeugnis bzw. die Erstbelehrung ist unbefristet gültig. Eine Folgebelehrung ist allerdings alle zwei Jahre verpflichtend. Folgebelehrungen können aber vom Arbeitgeber durchgeführt und dokumentiert werden.

Du warst schon vor 2001 in einem Beruf tätig, der ein Gesundheitszeugnis erfordert? Dann gilt das damalige Gesundheitszeugnis als Ersatz für die Erstbelehrung nach dem Infektionsschutzgesetz und ist gültig. Aber auch hier gilt der zweijährige Erneuerungszyklus durch die Folgebelehrung.

 

Wie lange dauert das Gesundheitszeugnis?

Die Infektionsschutzbelehrung dauert etwa eine halbe bis zwei Stunden.

Ämter sind dafür bekannt, dass Abläufe etwas mehr Zeit beanspruchen als in der freien Wirtschaft. Es kann immer vorkommen, dass der Andrang groß, oder ein Beamter krank geworden ist. Bring also am besten etwas Zeit mit und halte Dir den jeweiligen Vormittag oder Nachmittag dafür frei. So beugst Du Frustrationen durch Wartezeiten vor.

 

Gesundheitszeugnis beantragen: Wie lange dauert es?

Je nachdem wie eilig Du es hast, kommt vielleicht eine Einzelbelehrung infrage, wenn sie bei Deinem Gesundheitsamt angeboten wird. Lass es am besten gar nicht erst so weit kommen und plane mit etwas Zeit, sodass Du an einer der günstigeren Gruppenbelehrungen teilnehmen kannst.

 

Gesundheitszeugnis: Wie teuer?

Die Kosten für die Infektionsschutzbelehrung bzw. die Erstbelehrung gemäß §43 variieren abhängig vom Standort und der Art der Veranstaltung. Zwischen 20 und 60 Euro kann der Nachweis für das Gesundheitszeugnis kosten.

In manchen Gesundheitsämtern gibt es kostengünstigere Gruppenbelehrungen bzw. kostenintensivere Einzelbelehrungen nach individueller Vereinbarung.

Bedenke, dass die Erstbelehrung eine unbefristete Bescheinigung ist und somit ein einmaliges Investment bedeutet, das lebenslang gültig ist. Der Preis für das Gesundheitszeugnis ist also relativ überschaubar.

Deinem Gesundheitszeugnis sollte nun nichts mehr im Weg stehen.

Übrigens: Wenn Du gerade im Bewerbungsprozess bist oder Interesse an einem Jobwechsel in der Gastronomie interessiert bist, schau mal in unserer Jobbörse vorbei.