Vorstellungsgespräch: So stellt man sich richtig in der Gastronomie vor!

Das Vorstellungsgespräch ist ein entscheidender Moment in jedem Bewerbungsprozess, besonders in der Gastronomie. Die Bedeutung und die damit verbundenen Herausforderungen können für jede:n Bewerber:in unterschiedlich sein. In diesem Blogartikel erfährst Du, wie Du Dich optimal auf ein Vorstellungsgespräch in der Gastronomie vorbereiten kannst und worauf es dabei ankommt. 

Die Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch 

Die Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch ist wie der Mise-en-Place in der Küche. Desto besser man sich darauf vorbereitet, desto eher wird das Gericht, oder in Deinem Fall die Bewerbung, ein Erfolg. Die richtige Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch besteht dabei aus drei Stufen. 

• Informiere Dich ausführlich über den Arbeitsplatz und das Arbeitsumfeld, wo Du Dich beworben hast. 

• Schreibe Dir die wichtigsten Fragen, die Du während des Vorstellungsgesprächs stellen willst, auf. Das zeigt auch Deinem Gegenüber, dass Du Dich mit der Position auseinandergesetzt hast. 

• Lege Dir Dein Outfit bereits am Vortag raus. Für ein Vorstellungsgespräch in der Gastronomie ist die richtige Kleidung besonders wichtig. Das Outfit sollte zur Position passen. Für einen Job als Küchenhilfe musst Du nicht im Anzug aufkreuzen, aber du solltest saubere Schuhe und faltenfreie Kleidung tragen. Achte auch darauf, dass Fingernägel sauber, die Haare gekämmt und bei Männern der Bart gut getrimmt ist. Ein sauberer Auftritt ist einer der wichtigsten Punkte in der Gastronomie, da Du in bestimmten Positionen im direkten Kontakt mit den Gästen bist. 
   

Tipps zur optimalen Selbstpräsentation während des Vorstellungsgesprächs: 

Es ist der Tag des Vorstellungsgesprächs und die Nervosität steigt. Hier einmal sechs hilfreiche Tipps, wie Du den besten ersten Eindruck machen kannst. 

• Sei pünktlich: Pünktlichkeit zeugt davon, dass man sich auf Dich verlassen kann und dass Du die zukünftigen Aufgaben ernst nimmst. Denn Du willst ja Deine Gäste auch nicht warten lassen. Warum also nicht direkt bei Deinem zukünftigen Vorgesetzten anfangen? 

• Tritt selbstbewusst auf, verstelle Dich dabei aber nicht. Dein Gegenüber merkt, wenn Du nicht Du selbst bist, und kann schwerer einschätzen, ob Du gut zum Team passt oder nicht. 

• Ein fester und freundlicher Händedruck und ein Blick in die Augen geben Deinem Gesprächspartner das Gefühl, dass Du ganz beim Vorstellungsgespräch bist und nicht irgendwo anders. 

• Setze Dich gerade hin: Versinke nicht in Deinem Sitz oder stütze Dich am Tisch ab. Es wirkt sonst, als hättest Du kein Interesse oder als würdest Du Dich langweilen. 

• Nimm zu Deinem Vorstellungsgespräch auch Deine Bewerbungsmappe mit. Wenn es Fragen zu bestimmten Positionen oder Punkten in Deinem Lebenslauf geben sollte, kannst Du diese direkt nachvollziehen. 

• Merke Dir den Namen Deines Gesprächspartners und nutze ihn während des Vorstellungsgesprächs. Das zeigt Deinem Gegenüber, dass Du ihm oder ihr genau zugehört hast. Besonders in der Gastronomie ist ein gutes Namensgedächtnis immer vorteilhaft. 
   

Wichtige Fragen und Antworten des Vorstellungsgesprächs: 

Es gibt typische Fragen, die in Vorstellungsgesprächen immer wieder fallen, besonders in der Gastronomie. Wie Du richtig darauf antworten kannst, erfährst Du hier: 

„Erzählen Sie etwas über sich selbst“ 

Gib bei dieser Frage nicht einfach Deinen Lebenslauf wieder, sondern gehe besser auf die einzelnen Stationen ein, die zur Stelle passen und welche Skills Du dort erlernt hast. Besonders für Quereinsteiger ergibt sich hier eine Chance mit Erfahrungen außerhalb der Gastronomie zu glänzen. 

Tipp: Die Erfahrungen sollten zur Stelle passen und auch ein wirklicher Vorteil sein. Andernfalls könnten sie sogar als mögliche Schwäche während des Vorstellungsgesprächs wahrgenommen werden. 

„Was wissen Sie über unser Hotel/Restaurant/Unternehmen?“ 

Die Standardfrage jedes Vorstellungsgesprächs, so auch in der Gastronomie. Mit dieser Frage will der:die zukünftige Vorgesetzte:r wissen, ob man sich mit der Stelle und dem Betrieb informiert hat. Wenn Du Dich im Vorfeld mit der Webseite beschäftigt hast, sollte diese Frage kein Problem darstellen. 

„Warum möchten Sie für uns arbeiten?“ 

Die Frage ist so alt, wie Vorstellungsgespräche selbst. Die Antwort soll dem:der Gegenüber erklären, wieso Dich die Stelle anspricht und wieso Du besser geeignet bist als andere. Dabei sind auch Motivation und Begeisterung wichtig und wieso man die richtige Person für die Position und das Unternehmen ist. 

„Aus welchen Grund wollen Sie ihren aktuellen Job aufgeben?“ 

Diese Frage bekommt man nur gestellt, wenn Du Dich noch in einem Arbeitsverhältnis befindest. Sollte dies der Fall sein, achte gut darauf, wie Du sie beantwortest. Du solltest vermeiden, negativ über Deine alte Arbeit zu sprechen, und nutze lieber neutrale Formulierungen wie „Wunsch nach Weiterentwicklung“, „Unterfordert“ und „auf der Suche nach neuen Herausforderungen“. Diese Gründe sind leichter nachvollziehbar und verständlicher für den Personalchef. 
 

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„Wo siehst Du Dich in drei oder fünf Jahren?“ 

Die Frage zielt darauf ab, Dein Selbstvertrauen und Deine Ambitionen zu erkunden. Der:Die Interviewer:in möchten wissen, ob Du klare Ziele hast und ob Du realistische Vorstellungen über Deine berufliche Zukunft hast. Wenn Du noch nicht genau weißt, wohin Dein Weg Dich führen wird, ist das kein Problem. Es ist jedoch wichtig, dass Du eine grobe Vorstellung davon hast, wohin Du Dich beruflich entwickeln möchtest. Du musst keine bestimmte Position als Ziel nennen, aber Du solltest den Wunsch nach persönlichem Wachstum und mehr Verantwortung zum Ausdruck bringen. Auf diese Weise zeigst Du Deine Motivation und Dein Engagement. 

Tipp: Es ist wichtig, dass Du nicht den Eindruck vermittelst, die ausgeschriebene Stelle nur als Sprungbrett für eine Position in einem größeren Unternehmen zu betrachten. 
 

Schwächen und Stärken: Wie Du am besten im Vorstellungsgespräch antwortest 

Mit dieser Frage möchte der:die Interviewer:in in erster Linie herausfinden, ob Du über eine gesunde Selbstreflexion verfügst. Du solltest Deine Stärken selbstbewusst, aber keinesfalls überheblich präsentieren. Sei Dir außerdem im Klaren, dass jeder Mensch Schwächen hat. Verleugne Deine Schwächen nicht, sondern stell sie so dar, dass der Personaler merkt, dass Du an ihnen arbeiten möchtest. Dies gelingt beispielsweise, indem Du sagst, dass Du es Dir zu Herzen nimmst, wenn ein Gast mit Deinem Service nicht zufrieden war. Betone aber gleichzeitig, dass es für Dich dann eine Möglichkeit ist, Dich zu verbessern und dass Du es nicht persönlich nimmst. 

Tipp: Sei bei Deinem Vorstellungsgespräch nicht zu direkt mit Deinen Schwächen. Vermeide die Schwächen zu nennen, die Dich direkt qualifizieren würden. Versuche auch immer zu jeder Schwäche und jeder Stärke ein Praxisbeispiel zu nennen. Das hilft dem:der Interviewer sie besser einordnen zu können. 
 

Fragen an den Arbeitgeber: Gehalt, Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten 

Wenn es um die Frage nach Deinen Gehaltsvorstellungen geht, ist es wichtig, realistisch zu bleiben. Ein überhöhter Gehaltswunsch kann potenzielle Arbeitgeber:innen abschrecken, während ein zu niedriges Gehalt Deinen eigenen Wert nicht angemessen widerspiegelt. Bevor Du Deine Vorstellungen äußerst, solltest Du Dich gründlich über die üblichen Vergütungen in Deiner Branche informieren und diese mit Deiner eigenen Erfahrung und Qualifikation abgleichen. Dadurch erhältst Du eine solide Basis für die anstehende Gehaltsverhandlung. 

Tipp: Denke daran, dass Deine Angaben die Grundlage für die Diskussion über Dein Gehalt sind. Bitte also nicht einfach um das bestmögliche Gehalt, sondern erkläre Deine Vorstellungen unter Berücksichtigung Deiner Qualifikationen. Es ist entscheidend, Deinen Marktwert zu kennen, um eine realistische Gehaltsforderung zu stellen. 

Nutze die Chance auch Fragen zu Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten zu stellen. Die Antworten geben Dir einen Überblick, ob der zukünftige Arbeitgeber auch interessiert ist, in Dich zu investieren, und dass das Unternehmen weiterwachsen und expandieren will. Zusätzlich kannst Du Dir auch leichter vorstellen, wie lange Du im Unternehmen bleiben möchtest und welche Chancen sich im Laufe der Zeit für Deine Karriere ergeben. 

Tipp: Am Ende des Vorstellungsgesprächs kannst Du noch Deine zusätzlichen Fragen stellen, die sich nicht im Laufe der Interviews ergeben haben. Sie zeigen nochmals, dass Du Dich auf die Bewerbung vorbereitet hast und die Stelle wirklich willst.
 

Nach dem Vorstellungsgespräch 

Nun heißt es Abwarten. In den meisten Fällen erhältst Du nicht sofort eine Zusage, sondern eher ein "Wir melden uns". Keine Sorge, dieser Prozess ist üblich und gibt Dir die Möglichkeit, noch einmal über das gesamte Vorstellungsgespräch nachzudenken und sicherzustellen, ob Du die Stelle wirklich möchtest und Du Dich in der Position auch wohlfühlen würdest.  

Normalerweise erhältst Du innerhalb einer Woche eine Rückmeldung. Manchmal auch schneller, wenn Du einen sehr guten Eindruck hinterlassen hast. Falls Du eine Zusage erhalten hast, gratulieren wir Dir herzlich. Sollte es eine Absage sein, lass den Kopf keineswegs hängen. Es gibt viele andere Stellen und vielleicht passt die nächste Stellenanzeige sogar noch besser zu Dir. Immer positiv denken lautet die Devise! 
 

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