Mitarbeiter:innen in der Gastronomie motivieren: 9 praxiserprobte Strategien für stressige Zeiten

Hohe Fluktuation, permanenter Zeitdruck und erschöpfte Teams – in der Gastronomie gehören diese Herausforderungen zum Alltag. Doch was motiviert Mitarbeiter:innen wirklich, auch in stressigen Zeiten ihr Bestes zu geben? Dieser Blogbeitrag liefert neun praxiserprobte Strategien, mit denen Sie als Führungskraft die Motivation in Ihrem Team nachhaltig steigern und gleichzeitig den allgegenwärtigen Stress im Gastroalltag reduzieren können.

Die Gleichung scheint einfach: Zufriedene Mitarbeiter:innen = zufriedene Gäste = erfolgreicher Betrieb. Doch in der Praxis steht die Gastronomie vor einzigartigen Herausforderungen. Die „State of the Frontline Workforce 2023“ – Trendstudie zeigt, dass 88% der Beschäftigten im Gastgewerbe regelmäßig unter Stresssymptomen leiden1, und die Fluktuationsrate liegt mit 68,9% weit über dem Branchendurchschnitt2

Wer heute ein Team in der Gastronomie führt, steht vor der Mammutaufgabe, trotz Personalmangel, unregelmäßiger Arbeitszeiten und ständigem Zeitdruck für motivierte Mitarbeiter:innen zu sorgen. Wie das gelingen kann? Wir haben die wirksamsten Strategien für eine nachhaltige Mitarbeitermotivation in der Gastronomie zusammengestellt.

Was motiviert Mitarbeiter:innen in der Gastronomie wirklich?

Bevor wir in die konkreten Maßnahmen einsteigen, sollten wir verstehen, was Mitarbeiter:innen in der Gastronomie tatsächlich motiviert. Überraschenderweise ist es nicht nur das Gehalt. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Wertschätzung, ein positives Arbeitsklima und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten rangieren noch vor der Bezahlung.

Die Top-Faktoren, die Mitarbeiter:innen in der Gastronomie motivieren: 

  1. Wertschätzung und Anerkennung  
  2. Gutes Teamklima  
  3. Faire Arbeitszeitgestaltung  
  4. Möglichkeiten zur Weiterentwicklung  
  5. Angemessene Vergütung

Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die folgenden Strategien, mit denen Sie die Mitarbeitermotivation in Ihrem Betrieb nachhaltig steigern können. 

1. Teamführung, die Stress reduziert, statt ihn zu verstärken

Mitarbeiter motivieren

Eine effektive Teamführung ist der Schlüssel zur Stressreduktion in der Gastronomie. So kann der Führungsstil des:der Vorgesetzten direkten Einfluss auf das Stressempfinden der Mitarbeiter:innen haben. 

Praxistipp für die fachliche Teamführung: Führen Sie tägliche 15-Minuten-Briefings vor jeder Schicht ein. Diese kurzen Besprechungen reduzieren Missverständnisse und geben allen Teammitgliedern Sicherheit für den bevorstehenden Dienst. 

Der ideale Führungsstil in der Gastronomie kombiniert klare Strukturen mit Empathie. Besonders in stressigen Situationen brauchen Teams eine Führungskraft, die:

  • Klare Ansagen macht, ohne zu kommandieren 
  • Mitdenkt und unterstützt, statt nur zu delegieren  
  • Selbst mit anpackt, wenn es brennt 
  • Ruhig bleibt, auch wenn alles drunter und drüber geht

Aus der Praxis: Der Chef, der während des Sonntagsbrunchs in die Küche stürmt und schreit, erreicht genau das Gegenteil von dem, was er will: noch mehr Fehler, noch mehr Stress. Wer dagegen selbst den Kochlöffel in die Hand nimmt, wenn die Küche am Anschlag ist, gewinnt nicht nur Zeit, sondern auch Respekt. 

2. Die Grundlagen guter Teamführung: Kommunikation und Transparenz

Eine offene Kommunikationskultur bildet das Fundament für ein motiviertes Team. So trägt eine mangelnde Transparenz bei Gastronomie-Mitarbeiter:innen wesentlich zur Unzufriedenheit am Arbeitsplatz bei.

Erfolgreiche Teamführung in der Gastronomie bedeutet:

  • Transparente Dienstpläne: Planen Sie mindestens zwei Wochen im Voraus und berücksichtigen Sie persönliche Wünsche, wo immer möglich. Digitale Dienstplantools ermöglichen eine einfache Kommunikation von Änderungen. 
  • Feedback-Kultur etablieren: Schaffen Sie regelmäßige Gelegenheiten für Feedback in beide Richtungen. Mitarbeiter:innen, die sich gehört fühlen, zeigen eine höhere Motivation. 
  • Fehlerkultur leben: In der hektischen Gastro-Welt passieren Fehler. Entscheidend ist, wie damit umgegangen wird. Teams, in denen Fehler als Lernchancen gesehen werden, sind nachweislich innovativer und produktiver. 

Aus der Praxis: Führen Sie einen "Fehler-Freitag" ein – ein kurzes, wöchentliches Meeting, bei dem die größten Pannen der Woche besprochen und gemeinsam Lösungen entwickelt werden. Das Ergebnis: weniger wiederholte Fehler und ein deutlich entspannteres Team.


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3. Den Arbeitsalltag entstressen: Praktische Maßnahmen für mehr Wohlbefinden

Der Arbeitsalltag in der Gastronomie ist naturgemäß hektisch. Doch mit durchdachten Strukturen lässt sich der Stress erheblich reduzieren – und damit die Mitarbeitermotivation steigern.

Effektive Maßnahmen zur Stressreduktion im Arbeitsalltag:

 

  • Mikropausen3 einplanen: Studien zeigen, dass bereits 120 Sekunden bewusste Pause pro Stunde die Leistungsausdauer verbessern. Etablieren Sie feste Kurzpausen auch in Stoßzeiten. 
  • Job-Rotation einführen: Der Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen reduziert monotone Belastung und beugt Erschöpfung vor. 
  • Entlastende Infrastruktur4 schaffen: Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz verringern körperliche Beschwerden. Diese Investitionen amortisieren sich schnell durch weniger Krankenstandstage.

Aus der Praxis: Durch ein einfaches Handzeichen können Mitarbeiter:innen signalisieren, wenn sie eine kurze Auszeit brauchen. Dieses gilt als unausgesprochene Regel und sollte ohne Diskussion respektiert werden. Das Ergebnis: weniger Stressmomente und eine spürbar entspanntere Atmosphäre.

4. Mitarbeiter:innen motivieren durch sinnvolle Anreize

Die richtige Anreizstruktur kann Wunder wirken, wenn es darum geht, Mitarbeiter:innen zu motivieren – vorausgesetzt, sie passt zu den Bedürfnissen des Teams. Vergessen Sie standardisierte Bonussysteme. Was wirklich funktioniert, sind individualisierte Anreize.

Wirksame Motivationsfaktoren in der Gastronomie:

  • Erlebnisbasierte Belohnungen: Team-Events wie gemeinsame Weinseminare oder Restaurant-Testings wirken länger nach als rein monetäre Anreize. 
  • Spontane Anerkennung: Ein unverhoffter freier Tag nach einer stressigen Woche oder ein kleines Geschenk als Dankeschön kann Wunder wirken.  
  • Partizipation ermöglichen: Teams, die bei der Speisekartengestaltung oder der Auswahl neuer Produkte mitreden dürfen, zeigen eine höhere Identifikation mit dem Betrieb.

Aus der Praxis: Ein Café z.B. lässt seine Mitarbeiter:innen eigene Kreationen entwickeln und benennt die besten nach ihren Erfinder:innen. Den 'Sarah-Spezial-Kaffee' oder das 'Marco-Frühstück' auf der Karte zu sehen, macht die Mitarbeiter:innen stolz und bindet sie stärker ans Unternehmen. 

5. Mitarbeitermotivation steigern durch Entwicklungsperspektiven

GVO Personal

Auch in der flachen Hierarchie der Gastronomie sind Entwicklungsperspektiven ein wesentlicher Motivationsfaktor. Viele der Beschäftigten wünschen sich Möglichkeiten zur Weiterentwicklung5. 

So schaffen Sie Entwicklungsperspektiven im Team:

  • Cross-Training anbieten: Die Ausbildung in verschiedenen Bereichen erhöht die Einsatzflexibilität und eröffnet neue Karrieremöglichkeiten. 
  • Externe Weiterbildungen fördern: Betriebe, die in Weiterbildungen wie Barista-Kurse, Sommelierkurse oder Managementtrainings investieren, reduzieren die Fluktuation. 
  • Verantwortung schrittweise erweitern: Job-Enrichment durch spezielle Verantwortungsbereiche (z.B. Schichtleitung, Einarbeitung neuer Kolleg:innen) steigert die Produktivität.

Aus der Praxis: Eine Restaurantkette hat ein dreistufiges Entwicklungsprogramm für Servicekräfte eingeführt. Jede Stufe ist mit mehr Verantwortung, mehr Gehalt und einem speziellen Schulungsprogramm verbunden. Dadurch konnte die Fluktuationsrate drastisch gesenkt werden.

6. Wie motiviert man ein Team auch langfristig? Mit psychischer Entlastung!

Langfristige Motivation erfordert auch eine gesunde psychische Verfassung. Die psychischen Belastungen in der Gastronomie sind enorm – 36% des Servicepersonals erleben innerhalb von fünf Jahren depressive Episoden6

Maßnahmen zur psychischen Entlastung:

  • Mental Health Days einführen: Zusätzliche freie Tage für die mentale Gesundheit reduzieren das Burnout-Risiko. 
  • Achtsamkeitstraining anbieten: Einfache Atemübungen wie die 4-7-8-Technik senken akute Stresspegel innerhalb von 90 Sekunden und lösen ein Gefühl von Entspannung und Ruhe aus. 
  • Gesprächsangebote schaffen: Ein offenes Ohr für die Sorgen der Mitarbeiter:innen – entweder durch interne Vertrauenspersonen oder externe Coaches – kann emotionalen Druck entscheidend reduzieren.

Aus der Praxis: Ein Restaurantbetrieb hat "Ruheräume" eingerichtet – kleine Bereiche, in die sich Mitarbeiter:innen für 10-15 Minuten zurückziehen können, wenn der Stress überhandnimmt. 

7. Langjährige Mitarbeiter:innen motivieren: Spezielle Herausforderungen meistern

Besonders knifflig: Wie motiviert man Mitarbeiter:innen, die schon jahrelang im Betrieb sind und bei denen sich möglicherweise Routine und Müdigkeit eingeschlichen haben? 

Strategien für die Motivation langjähriger Teammitglieder:

  • Mentoring-Aufgaben übertragen: Die Betreuung neuer Kolleg:innen gibt erfahrenen Mitarbeiter:innen eine sinnstiftende neue Rolle. 
  • Spezialaufgaben entwickeln: Besondere Projekte wie die Entwicklung neuer Konzepte oder die Organisation von Events bieten willkommene Abwechslung. 
  • Besondere Wertschätzung zeigen: Jubiläen gebührend feiern und die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter:innen öffentlich würdigen.

Aus der Praxis: Ein Mitarbeiter, der schon länger im Unternehmen war, fühlte sich nach Jahren irgendwann ausgebrannt. Der Restaurantbesitzer übertrug ihm als Lösung neue Verantwortungsbereich, unter anderem für das Weinprogramm – mit einem Budget für Weiterbildungen und Einkaufstouren. Durch das neue Aufgabenfeld kam auch die Motivation zurück. 


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9. Mitarbeitermotivation messbar machen: Feedback-Systeme implementieren

Gastronomie Mitarbeiter motivieren

Um zu wissen, ob Ihre Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation tatsächlich wirken, brauchen Sie regelmäßiges Feedback. Doch klassische Mitarbeitergespräche einmal im Jahr sind in der schnelllebigen Gastronomie nicht ausreichend. 

Effektive Feedback-Systeme für den Gastro-Alltag: 

  • Pulse-Checks einführen: Kurze, wöchentliche Stimmungsabfragen geben einen schnellen Überblick über die Teamstimmung. 
  • Abschluss-Rituale etablieren: Ein kurzes Team-Feedback am Ende jedes Arbeitstages identifiziert Probleme, bevor sie eskalieren. 
  • Exit-Interviews durchführen: Von ausscheidenden Mitarbeiter:innen können Sie besonders wertvolle Erkenntnisse gewinnen – sie sprechen in dieser Situation offener über Probleme.

Aus der Praxis: Ein innovativer Gastronomiebetrieb hat in der Personalgarderobe ein simples "Stimmungsbarometer" installiert, auf dem jede:r Mitarbeiter:in anonym seine Tagesstimmung markieren kann. Dadurch konnte er schnell auf eine sich verschlechternde Stimmung reagieren.

Fazit: Mitarbeitermotivation in der Gastronomie ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit

In Zeiten des Fachkräftemangels ist eine nachhaltige Mitarbeitermotivation kein Nice-to-have mehr, sondern entscheidend für das Überleben gastronomischer Betriebe. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Strategien lässt sich auch unter herausfordernden Bedingungen ein motiviertes Team aufbauen und halten. 

Die erfolgreichsten Gastronomiebetriebe haben erkannt: Investitionen in die Mitarbeitermotivation sind keine Kosten, sondern bringen messbare Rendite. Wissenschaftliche Arbeiten7 belegen, dass ganzheitliche Programme die Mitarbeiterbindung steigern und gleichzeitig Überstundenkosten reduzieren. 

Beginnen Sie mit kleinen, aber konsequenten Schritten. Nicht alle Maßnahmen müssen sofort umgesetzt werden. Entscheidend ist, dass Sie als Führungskraft das Thema Mitarbeitermotivation kontinuierlich auf Ihrer Agenda haben und gemeinsam mit Ihrem Team einen Weg finden, der zu Ihrer Betriebskultur passt. 

Denn am Ende des Tages gilt: Ein motiviertes Team ist nicht nur ein glücklicheres Team, sondern auch ein wirtschaftlich erfolgreicheres.


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