Ein Arbeitszeugnis ist in der Gastronomie von großer Bedeutung, egal ob Du als Koch:Köchin, Servicekraft oder...
Arbeitszeugnis in der Gastronomie: Die wichtigsten Infos
Ein Arbeitszeugnis ist in der Gastronomie von großer Bedeutung, egal ob Du als Koch:Köchin, Servicekraft oder Küchenhilfe arbeitest. Es kann über Deine nächste Karrierechance entscheiden. Hier erfährst Du alles Wichtige dazu:
Was ist ein Arbeitszeugnis?
Du hast Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis, das nicht nur Deine Beschäftigungsdauer, sondern auch Deine Leistung und Dein Verhalten bewertet. Das Arbeitszeugnis ist eine offizielle Urkunde und muss in Papierform mit der Unterschrift des Ausstellenden vorliegen. Es darf also nicht digital erstellt werden. Wichtig ist, dass Dein Zeugnis individuell auf Deine Tätigkeit in der Gastronomie zugeschnitten ist, vor allem wenn Du zwischen verschiedenen Positionen, wie Service und Küche, gewechselt hast.
Arten von Arbeitszeugnissen
Es gibt zwei grundlegende Arten von Arbeitszeugnissen: einfach und qualifiziert. Der Unterschied liegt im Inhalt:
- Einfaches Arbeitszeugnis: Bestätigt lediglich Deine Beschäftigung und enthält Informationen wie die ausgeübte Tätigkeit und den Zeitraum Deiner Anstellung. Es wird häufig als Nachweis für Behörden benötigt, jedoch ohne Leistungsbewertung.
- Qualifiziertes Arbeitszeugnis: Dieses Zeugnis enthält zusätzlich zur Beschäftigungsbeschreibung eine detaillierte Leistungs- und Verhaltensbewertung. Es ist in der Regel für zukünftige Bewerbungen wichtiger, da es einem neuen Arbeitgeber Aufschluss über Deine Fähigkeiten und Dein Verhalten gibt.
Wie sieht ein gutes Arbeitszeugnis aus?
Ein Arbeitszeugnis muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Wenn diese nicht beachtet werden, hast Du das Recht, eine Korrektur oder Neuausstellung zu verlangen. Ein qualifiziertes Zeugnis sollte folgende Punkte enthalten:
- Briefkopf mit Firmennamen und Datum
- Überschrift: Arbeitszeugnis für [Name]
- Stammdaten: Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Position
- Unternehmensbeschreibung: Informationen über das Unternehmen
- Tätigkeitsbeschreibung: Aufgabenspektrum und Verantwortungsbereich
- Leistungsbewertung: Arbeitsweise, Fachwissen, Erfolge
- Sozialverhalten: Verhalten gegenüber Kolleg:innen, Vorgesetzten und Kunden
- Schlussformel: Danksagung und Zukunftswünsche
- Ort, Datum, Unterschrift
Formulierungen im Arbeitszeugnis
Laut § 109 Abs. 2 GewO müssen Arbeitszeugnisse klar und verständlich sein. Sie dürfen nicht durch negative Formulierungen die Jobsuche erschweren. Daraus hat sich eine oft verwendete Zeugnissprache entwickelt, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Hier einige Beispiele:
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Fachkenntnisse:
Sehr gut: „Er/Sie verfügt über ein hervorragendes Fachwissen.“
Gut: „Er/Sie verfügt über ein gutes Fachwissen.“
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Arbeitsweise:
Sehr gut: „Er/Sie arbeitete stets absolut sicher und vollkommen selbstständig.“
Gut: „Er/Sie arbeitete stets sicher und selbstständig.“
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Engagement:
Sehr gut: „Herr/Frau Müller legte stets eine ausgezeichnete Motivation an den Tag.“
Gut: „Herr/Frau Müller legte stets eine gute Motivation an den Tag.“
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Erfolge:
Sehr gut: „Er/Sie erzielte immer herausragende Arbeitsergebnisse.“
Gut: „Er/Sie erzielte immer gute Arbeitsergebnisse.“
Achte auf solche Formulierungen, da sie subtil deine Leistung bewerten.
Geheimcodes im Arbeitszeugnis
Arbeitszeugnisse enthalten häufig versteckte Botschaften, die nicht immer sofort erkennbar sind. Hier ein paar Beispiele:
- "War stets bemüht": Klingt positiv, bedeutet jedoch, dass die Leistung nicht ausreichend war.
- "Hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten bemüht": Hinweis auf unzureichende Fähigkeiten.
- "Zuverlässig und pünktlich": Betonung dieser Eigenschaften könnte bedeuten, dass andere wichtige Qualifikationen fehlen.
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Wann erhältst Du dein Arbeitszeugnis?
Du hast das Recht, Dein Arbeitszeugnis am letzten Arbeitstag zu erhalten. Sollte es sich verzögern, erinnere Deinen Arbeitgeber daran. Lese es umgehend und sorgfältig direkt nach Erhalt, denn ein gutes Arbeitszeugnis kann den Unterschied bei Deiner nächsten Bewerbung machen. Achte auf die (versteckten) Formulierungen und lass es im Zweifelsfall überprüfen!
Wann steht dir ein Zwischenzeugnis zu?
Du hast immer dann Anspruch auf ein Zwischenzeugnis, wenn ein berechtigtes Interesse besteht. Das kann etwa bei betrieblichen Veränderungen, einem Abteilungswechsel oder einer Umstrukturierung der Fall sein. Es ist eine gute Möglichkeit, Deine bisherige Leistung zu dokumentieren und für zukünftige Arbeitgeber festzuhalten.
Wer schreibt und unterschreibt das Arbeitszeugnis?
Das Zeugnis wird normalerweise von Deinem direkten Vorgesetzten geschrieben und von der Geschäftsführung oder der Personalabteilung unterschrieben.
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